Ein Screenshot aus einem Video, in dem drei Hunde in einer Kirche zu sehen sind
© Sammlung Hoffmann, Berlin; VG-Bild-Kunst Bonn 2025

Bojan Šarčević und das niederländische Kircheninterieur

Blickwechsel: Schenkung Sammlung Hoffmann

In der Gemäldegalerie Alte Meister trifft eine zeitgenössische Videoarbeit auf Werke der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts und tritt mit ihnen in einen epochenübergreifenden Dialog. Dabei wird deutlich, wie Bojan Šarčević die Bildsprache der Alten Meister aufgreift. Fasziniert von der Raumwirkung sakraler Architektur, verweist er in seiner Arbeit auf das niederländische Kircheninterieur – eine Bildgattung, die bereits im 16. Jahrhundert aufkam. Doch nicht nur die Zusammenführung der Werke ist unerwartet: Sie eint ein Motiv, das in sakralen Räumen heute nur selten zu sehen ist – der Hund als Besucher der Kirche.

  • Laufzeit 24.05.2025—22.02.2026
  • Öffnungszeiten täglich 10—17 Uhr, Montag geschlossen 29.05.2025 10—18 Uhr (Christi Himmelfahrt) 30.05.2025—31.05.2025, 10—18 Uhr (verlängerte Öffnungszeit)
  • Eintrittspreise regulär 16 €, ermäßigt 12 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 14,50 €

Dabei wird deutlich

Emanuel de Witte, Gerard Houckgeest und Job Adriaenszoon Berckheyde zeigen den reformierten Kirchenraum – erkennbar an der schlichten, fast bilderlosen Ausstattung. Die Kirche erscheint in ihren Werken als „Öffentlichkeitskirche“: ein offener Ort für Predigt und Gemeindeleben, oft über konfessionelle Grenzen hinweg. So verwundert es nicht, dass in den dargestellten Szenen Figurengruppen zu sehen sind, die vertieft im Gespräch durch die weitläufigen Hallen wandeln.

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Neben der Videoarbeit

Auch die Anwesenheit von Hunden scheint niemanden zu stören – vielmehr markieren sie die Kirche als Raum des alltäglichen, gemeinschaftlichen Miteinanders. Diesen Gedanken führt Šarčević in seiner Videoarbeit aus dem Jahr 1999 weiter, wenn er den Innenraum der Westerkerk in Amsterdam filmt, durch den drei Hunde frei umherstreifen. Im Titel zitiert der Künstler den französischen Philosophen Georges Bataille, stellt dessen Vorstellung eines Gegensatzes zwischen Kultur und Natur jedoch infrage. Die Kamera lenkt unseren Blick auf das Verhalten der Hunde in der ungewohnten Umgebung: Sie wirken unruhig, suchend – und gerade nicht „wie Wasser im Wasser“, wie es der Titel nahelegt. So stellen sowohl die historischen Gemälde als auch Šarčevićs Videoarbeit eine Beziehung her zwischen Mensch und Tier, zwischen Kirche und Alltag – und hinterfragen die vermeintliche Trennung dieser Sphären.

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