dreiflügeliges Altarbild, auf der Mitteltafel die kniende Heilige Katharina vor ihrer Enthauptung
© Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Miteigentum der Bundesrepublik Deutschland), Foto: Hans-Peter Klut

Der Katharinenaltar von Lucas Cranach d.Ä.

Nachdem Risse im Holzbildträger des linken Flügels festgestellt worden waren, hatte man beide Seitenflügel der Ausstellung entnommen. In der museumseigenen Restaurierungswerkstatt wurde die fragile linke Holztafel nach modernsten konservatorischen Gesichtspunkten stabilisiert und die Risse geschlossen. Nunmehr sind beide Flügel wieder – mit der Mitteltafel vereint – in der Dauerausstellung zu sehen.

Katharinenaltar II

Das Altarbild erzählt die Legende der Katharina von Alexandria, die durch geschicktes Argumentieren 50 Gelehrte zum christlichen Glauben bekehrt hatte. Dafür wurde sie mit dem Tod durch das Rad bestraft. Als auf ihr Gebet hin Feuer vom Himmel fiel und das Folterinstrument zerstörte, wurde sie enthauptet.

Der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise hatte 1506 diesen Altar für die Wittenberger Schlosskirche bei seinem Hofmaler Lucas Cranach d.Ä. in Auftrag gegeben. Katharina, Schutzheilige von Gelehrten und Hochschulen, bot sich als ideale Symbolfigur für die durch Friedrich 1502 gegründete Wittenberger Universität an.

dreiflügeliges Altarbild, auf der Mitteltafel die kniende Heilige Katharina vor ihrer Enthauptung
© Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Miteigentum der Bundesrepublik Deutschland), Foto: Hans-Peter Klut
Lucas Cranach d.Ä., Katharinenaltar, 1506 Öl auf Lindenholz, Mitteltafel 127 x 139,5 cm, Gal.-Nr. 1906 A

Katharinenaltar III

Spannend ist die weitere Geschichte des Altarbildes: Nachdem es 1738 in die Dresdener Galerie gelangt war, wurden bereits 1797 die Innenseite des linken sowie die Außenseiten beider Flügel, in Folge der zum Ende des 18. Jahrhunderts abnehmenden Wertschätzung von Cranach-Gemälden, versteigert. Dazu mussten die auf einer Holztafel gemalten Außen- und Innenseiten der Flügel getrennt werden, was die Tragfähigkeit des Holzträgers schwächte und schließlich zur Rissbildung führte. Gut 130 Jahre später – im Jahre 1931 – kam der linke Flügel (Innenseite) als Leihgabe der Leipziger Familie Speck von Sternburg wieder in die Galerie. 1995 konnte er schließlich mit Mitteln der Bundesrepublik Deutschland, der Kulturstiftung der Länder und des Freistaates Sachsen von den Erben nach Familie Speck von Sternburg für die Gemäldegalerie erworben werden. Die Außenseiten beider Flügel befinden sich heute in der National Gallery in London.

dreiflügeliges Altarbild, auf der Mitteltafel die kniende Heilige Katharina vor ihrer Enthauptung
© Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Miteigentum der Bundesrepublik Deutschland), Foto: Hans-Peter Klut
Lucas Cranach d.Ä., Katharinenaltar, 1506 Öl auf Lindenholz, linker Flügel (Innenseite) 121,4 x 64 cm, Gal.-Nr. 1906 BB

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