Abraham Mignon, Ein Glas mit Blumen und einem Orangenzweig, um 1660/70
© SKD, Foto: Hans-Peter Klut

Prof. Dr. Harald Marx zum 80. Geburtstag

Fast erscheint es überflüssig zu erklären, dass Harald Marx von 1991-2009 Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden war. Als leidenschaftlicher Botschafter dieser großartigen Sammlung verbreitete er ihren Ruf jahrzehntelang auf nationaler und internationaler Bühne, als gefragter Kurator großer Ausstellungen, als eloquenter Vortragsreisender und hochspezialisierter Gesprächspartner auf Konferenzen oder als zuverlässiger Gemäldekurier. Wenn ein Mensch eine Institution wie die Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister nicht nur vertreten, sondern sie gleichsam verkörpern kann, dann trifft dies unbedingt auf Harald Marx zu.  

Nach seinem Kunstgeschichtsstudium

Nach seinem Kunstgeschichtsstudium an der Humboldt-Universität Berlin begann Harald Marx bereits 1966 seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an der Gemäldegalerie, 1980 wurde er zum Kustos für Französische und Deutsche Malerei ernannt. Schon seine Dissertation „Zur dekorativen Malerei des 18. Jahrhunderts in Sachsen“ (1971) widmete sich einem Gegenstand quasi aus dem Herzen der sächsischen Kunst, den er am Ende seiner langen und erfolgreichen Karriere mit seiner Abschiedsausstellung „Wunschbilder. Sehnsucht und Wirklichkeit. Malerei für Dresden im 18. Jahrhundert“ 2009 noch einmal umfassend thematisierte. Zahlreiche, heute teils legendäre Ausstellungen entstanden unter seiner Leitung, mit „Louis de Silvestre“ (1975), „Matthäus Daniel Pöppelmann“ (1987), „Kunst und Bergbau in Sachsen“ (1990), „Johann Alexander Thiele“ (2002), „Cranach“ (2005), „Spanische Malerei aus deutschen Sammlungen“ (2005) und nicht zuletzt der 2. Sächsischen Landesausstellung „Glaube und Macht. Sachsen im Europa der Reformationszeit“ (2004) seien nur die wichtigsten genannt. Ebenso bedeutend war die große Zahl von Ausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen wie der Gemäldegalerie Alte Meister im Ausland, die Harald Marx konzipierte, kuratierte oder durch seine wissenschaftlichen Beiträge bereicherte.

© Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Prof. Dr. Harald Marx

Besonders aber lag

Besonders aber lag ihm die grundlegende Arbeit an und mit der Sammlung am Herzen. Akribisch arbeitete er sich durch die reichen Dresdner Gemäldebestände und publizierte seine Forschungsergebnisse in zahllosen Artikeln, Aufsätzen und Galeriebüchern. Und wie überzeugend wußte er stets sein Kunstwissen auch ganz direkt weiterzugeben: Harald Marx war und ist ein begnadeter Kunstvermittler, über dessen Galerieführungen und Vorträge noch heute so manche (betagtere) Dresdnerin oder Dresdner ins Schwärmen gerät. Auch wird man bis heute auf Kurierreisen von älteren ausländischen Kollegen nach jenem „jungen, charmanten, weltoffen in Französisch parlierenden und so ganz ‚DDR-untypisch‘ auftretenden Kurator in Dresden“ gefragt. Es ist ein schönes Gefühl, dann antworten zu können, dass Harald Marx nach wie vor leidenschaftlicher Kunsthistoriker ist – und uns bei seinen Besuchen in der Gemäldegalerie regelmäßig an seinen neuesten Erkenntnissen und Funden teilhaben lässt.

Zum 80. Geburtstag gratulieren ihm von ganzem Herzen
Marion Ackermann und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SKD  

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