die sixtinische Madonna von Raffael
© SKD, Foto: Estel, Klut

Die Sixtinische Madonna. Raffaels Kultbild wird 500

Raffael, der Malerfürst der Renaissance, erhielt 1512 in Rom den Auftrag zur Sixtinischen Madonna. Dieses Gemälde gehört heute zu den berühmtesten Kunstwerken der Welt – und wer nicht das ganze Werk kennt, kennt zumindest die beiden Engelchen, die so sympathisch am unteren Bildrand lümmeln.

  • Laufzeit 26.05.2012—26.08.2012

text1

Die große Jubiläumsausstellung feiert die Entstehung dieses Meisterwerks und verfolgt seine Geschichte bis in die Gegenwart. 500 Jahre Sixtinische Madonna bedeutet spannende Geschichten, geprägt von geheimen Verhandlungen und glanzvoller Präsentation, Vergessenheit und internationalem Ruhm, künstlerischen Entdeckungen und abgründigem Kitsch.

In vier Sektionen beleuchtet die Ausstellung sowohl den kunst- und kulturhistorischen Kontext als auch die Rezeptionsgeschichte des Meisterwerkes:

text1

I. Raffael in Rom

Diese Ausstellungssektion stellt die „Sixtinische Madonna“ im Kontext der römischen Arbeiten Raffaels und weiterer Künstler der Renaissance vor. Bedeutende Werke Raffaels werden als Leihgaben aus internationalen Museen zu sehen sein, so etwa die „Garvagh Madonna“ (um 1509/10) aus der Londoner National Gallery oder ein Fragment eines Engels (um 1512) aus der Pinacoteca Vaticana. Weitere Meisterwerke der italienischen Renaissance sind u.a. die Zeichnung „Maria in der Mandorla mit Aposteln und dem knienden Papst Sixtus IV.“ aus der Albertina in Wien sowie eine Madonna von Filippino Lippi (um 1475) aus dem Szépmüvészeti Museum in Budapest. Zudem wird in diesem Teil der Ausstellung auch der Auftraggeber Papst Julius II. vorgestellt, der die Dresdener Altartafel für das Kloster San Sisto in Piacenza malen ließ.

die sixtinische Madonna von Raffael
© SKD, Foto: Estel, Klut
Raffael (Raffaello Santi), Die Sixtinische Madonna, 1512/13 Öl auf Leinwand; 281 x 426 cm

text2

II. „Platz für den großen Raffael!“ –
Der spektakuläre Ankauf der „Sixtinischen Madonna“ durch August III.
Fast 250 Jahre blieb die „Sixtinische Madonna“ an ihrem ursprünglichen Aufstellungsort in Piacenza so gut wie unbekannt. Erst durch ihren spektakulären Ankauf durch August III. 1752/54 für die Gemäldegalerie in Dresden trat sie in die Öffentlichkeit. Adolph Menzel hielt in seinem Pastell „Platz für den großen Raffael!“ (1855/59) den legendären Ausspruch Augusts III. bei der Ankunft des Gemäldes fest. Anhand bislang zum Teil nie ausgestellter Dokumente aus dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden, der Biblioteca Passerini-Landi und dem Archivio Gulieri in Piacenza wird die wechselvolle Ankaufsgeschichte vorgestellt.

Raffaels Sixtinische Madonna wird vor den Kurfüst Friedrich August III. von Sachsen getragen
© Germanisches Nationalmuseum Nürnberg
Adloph von Menzel, "Platz für den großen Raffael!", 1855/59 460 x 620 mm

Film

Datenschutzhinweis

Wenn Sie unsere YouTube- oder Vimeo-Videos abspielen, werden Informationen über Ihre Nutzung von YouTube bzw. Vimeo an den Betreiber in den USA übertragen und unter Umständen gespeichert. Zudem werden externe Medien wie Videos oder Schriften geladen und in Ihrem Browser gespeichert.

Die Sixtinische Madonna. Raffaels Kultbild wird 500
Die Sixtinische Madonna. Raffaels Kultbild wird 500

text3

III. Auf dem Weg zum Mythos –
Die „Sixtinische Madonna“ in Literatur, Kunst, Musik und Design
Durch die öffentliche Präsentation der „Sixtinischen Madonna“ in der Gemäldegalerie in Dresden begann gegen 1800 die rezeptionsgeschichtliche Auseinandersetzung mit dem Werk in Literatur, Kunsthandwerk, Fotografie und Musik. Parallel dazu wurde die Sixtina in der Malerei und Grafik kopiert und reproduziert, wie Friedrich Burys Gemälde „Kurprinzessin Auguste die Sixtinische Madonna kopierend“ (um 1808/09) aus dem Museum Schloss Wilhelmshöhe in Kassel illustriert. Außerdem war das Gemälde ein beliebtes Motiv in Zeitschriften, Stickbildern, Werbung, Karikaturen und Poesiealben des Bürgertums im Biedermeier und im Deutschen Kaiserreich. Im 20. Jahrhundert wird der Mythos des Bildes durch den Zweiten Weltkrieg, den Abtransport nach Russland im Jahr 1945 und die propagierte Legende von der Rettung des Gemäldes durch die sowjetischen Truppen weiter geschrieben. Die Rettungslegende überdauerte die Rückkehr des Gemäldes im Jahr 1955 und fand ihren Ausdruck z.B. in dem Bild von Mikhail Kornetsky „Die Rettung der Madonna“ (1984/85) aus dem Latvian National Museum of Art in Riga.

text4

IV. Eine internationale Karriere: Die Engelchen in Kitsch und Kunst
Die zwei Engelchen der „Sixtinischen Madonna“ wurden als eigenständiges Bildmotiv erstmals um 1800 benutzt. Seitdem haben sie losgelöst von der „Sixtinischen Madonna“ eine eigene „Karriere“ gemacht. Die Ausstellung zeigt Beispiele sowie Karikaturen vom frühen  19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Foto mit Merchandising mit den Engelchen der Sixtinischen Madonna
© SKD, Foto: Hans Peter Klut
Merchandising mit den Engelchen

Sponsoren

Hauptförderer: Sparkasse

Kooperationspartner: Schloss Wackerbarth

Mobilitätspartner: DB

Technikpartner: acoustig guide; Pocket Book

Medienpartner: DNN; FAZ

Mit freundlicher Unterstützung durch: Ströer; DVB

weitere Ausstellungen

Weitere Ausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
09.03.2018 —03.06.2018
Gemälde der Hochzeit zu Kana
01.10.2016 —15.01.2017

Das Paradies auf Erden

im Kunsthalle im Lipsiusbau

Naturlandschaft mit Tieren
Zum Seitenanfang