Triptychon mit der Madonna und dem Jesuskind
© SKD, Foto: Hans-Peter Klut

Himmlischer Glanz. Raffael, Dürer und Grünewald malen die Madonna

Vor knapp 500 Jahren schuf Raffael, der Malerfürst der Renaissance, die „Sixtinische Madonna“ und die „Madonna di Foligno“. Beide Meisterwerke standen damals mutmaßlich zusammen in seiner Werkstatt.

  • Ausstellungsort Semperbau am Zwinger
  • Laufzeit 06.09.2011—08.01.2012

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Beide Gemälde sind ‚Geschwisterbilder‘. Raffael malte die große, mehr als drei Meter hohe Altartafel der „Madonna di Foligno“ 1512, bevor er im gleichen Jahr von Papst Julius II. den Auftrag zur „Sixtinischen Madonna“ erhielt. Beide Gemälde standen also vor circa fünf Jahrhunderten mutmaßlich zeitgleich in Raffaels Atelier und werden jetzt erstmalig wieder vereint. Sie sind Hauptwerke des Künstlers und thematisieren beide auf eindringliche Weise die Erscheinung der Maria.

Madonna mit dem Jesuskind im Himmel schwebend
© Vatican Museum
Raffael, Madonna di Foligno, 1511/1512

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Weitere hochkarätige Beispiele der Madonnen-Darstellung aus der Zeit Raffaels werden ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sein, und zwar von Künstlern nördlich und südlich der Alpen, darunter Werke von Albrecht Dürer, Lucas Cranach dem Älteren, Correggio und als weiteres herausragendes Beispiel die „Stuppacher Madonna“ von Matthias Grünewald, eine Altartafel in der Kirchgemeinde Maria Krönung Bad Mergentheim-Stuppach. Die Präsentation ist einem der populärsten Motive der Renaissance gewidmet. Kein Motiv wurde damals häufiger dargestellt als die Gottesmutter. Die Frage nach der mustergültigen Umsetzung dieses Themas hat die Künstler zu Meisterwerken inspiriert.

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Diese einzigartige Ausstellung findet anlässlich des Besuchs von Papst Benedikt XVI. Ende September 2011 in Deutschland statt. Aus diesem besonderen Grund gehen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Vatikanischen Museen eine Ausstellungskooperation ein. Exklusiv und erstmalig verlässt Raffaels große Altartafel  „Madonna di Foligno“ die Pinacoteca Vaticana für diese Ausstellung.

Madonna mit dem Jesuskind umringt von Engeln
© und Foto: Städel Museum
Lucas Cranach d. Ä., Madonna auf der Mondsichel und Bildnis des Stifters Technik: Lindenholz , Maße: 89,5 x 60 cm

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Ein Jubiläum, zwei Ausstellungen: Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eröffnen mit der Ausstellung „Himmlischer Glanz. Raffael, Dürer und Grünewald malen die Madonna“ das  Jubiläumjahr 2012, das den 500. Geburtstag von Raffaels Dresdener Meisterwerk feiert. Die große Jubiläumsausstellung im nächsten Jahr trägt den Titel: Die Sixtinische Madonna. Raffaels Kultbild wird 500.



Madonna di Foligno

Das Gemälde stellt die Muttergottes mit dem Kind auf dem Arm dar. Auf Wolken sitzend, ist sie von der Sonnenscheibe hinterfangen und von einer Auroleaus Engelsgestalten umgeben. Auf der linken Seite wird sie von den heiligen Johannes dem Täufer und Franziskus und auf der rechten Seite vom heiligen Hieronymus und dem im Gebet knienden Auftraggeber Sigismondo dei Conti umgeben. Vorn in der Bildmitte hält ein stehendes Engelchen eine leere Tafel in den Händen, die darauf hinweist, dass das Werk als großes ex voto geschaffen worden ist.
Die Lichterscheinung, die im Hintergrund dargestellt ist, der Einschlag eines Meteoriten oder eines Blitzes, bezieht sich wahrscheinlich auf das Ereignis, aus dem der Auftraggeber unverletzt hervorgegangen ist.

Das Gemälde ist das Altarbild Raffaels, das chronologisch der Sixtinischen Madonna in Dresden unmittelbar vorausgeht ...


Die Sixtinische Madonna

Der Auftrag: Der Auftrag zur „Sixtinischen Madonna“ stammt aller Wahrscheinlichkeit nach direkt von Papst Julius II. Im Juli 1512 traf im Vatikan die Nachricht ein, dass das oberitalienische Piacenza dem Kirchenstaat beitritt. Man geht davon aus, dass dieses Ereignis der Grund für den Papst war, das Gemälde zu beauftragen. Die „Sixtinische Madonna“ war für die Klosterkirche San Sisto in Piacenza bestimmt, mit der der Papst durch enge familiäre Kontakte verbunden war. Da es für Raffael, den Malerfürst der Renaissance, keinen höher stehenden Auftraggeber geben konnte, dürfte er mit der Umsetzung des Bildes sofort begonnen haben. Wahrscheinlich war das Werk beim Tod des Papstes im Februar 1513 bereits vollendet, spätestens aber zur Weihe der Piacentiner Kirche 1514 wird es dort auf dem Hochaltar aufgestellt gewesen sein.

Das Bild: Die „Sixtinische Madonna“ ist eines der weltweit bekanntesten Meisterwerke der Renaissance. Sie zeigt die Erscheinung von Heiligen auf Wolken. In der Mitte schreitet Maria mit dem Jesuskind ... Lesen Sie mehr.

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