ein Mädchen trägt ein Tablett mit Wasserglas und Kakaotasse
© SKD, Foto: Wolfgang Kreische

„Das schönste Pastell, das man je gesehen hat.“ Das Schokoladenmädchen von Jean-Étienne Liotard

Im Zentrum der Ausstellung steht eines der berühmtesten Werke der Dresdner Gemäldegalerie, das Schokoladenmädchen des Genfer Künstlers Jean-Étienne Liotard (1702–1789). Bereits zu seinen Lebzeiten waren seine Pastellmalerei und das Bild hochgeschätzt. So pries die bekannteste Pastellmalerin Rosalba Carriera das Schokoladenmädchen als „schönstes Pastell“.

  • Laufzeit 28.09.2018—06.01.2019

Video

Datenschutzhinweis

Wenn Sie unsere YouTube- oder Vimeo-Videos abspielen, werden Informationen über Ihre Nutzung von YouTube bzw. Vimeo an den Betreiber in den USA übertragen und unter Umständen gespeichert. Zudem werden externe Medien wie Videos oder Schriften geladen und in Ihrem Browser gespeichert.

„Das schönste Pastell, das man je gesehen hat.“ Das Schokoladenmädchen von Jean-Étienne Liotard
„Das schönste Pastell, das man je gesehen hat.“ Das Schokoladenmädchen von Jean-Étienne Liotard

Text 2_Neu

Dem Kunsthändler Algarotti, der die „Chocolatière“ 1745 direkt vom Künstler für das Dresdner Pastellkabinett ankaufte, war es zu verdanken, dass nun in der Galerie auch Werke zeitgenössischer Künstler präsentiert wurden. Ganz dem Geschmack des Rokoko entsprach das Malen mit der Pastellkreide, das sich für lebensechte, brillante Porträts anbot: Liotard schuf makellose, porzellanhaft glatte Oberflächen. Der große Bekanntheitsgrad des Bildes aber beruht auf der Darstellung eines einfachen, unbekannten Stubenmädchens, einem bis dahin äußerst seltenen Motiv.

ein Mädchen trägt ein Tablett mit Wasserglas und Kakaotasse
© SKD, Foto: Wolfgang Kreische
Jean-Étienne Liotard, Das Schokoladenmädchen, um 1744

Text 3_Neu

Die „Chocolatière“ serviert einer unbekannten Empfängerin zum Frühstück heißen Kakao: In dieser Form war das teure, exotische Genussmittel im 18. Jahrhundert insbesondere an den europäischen Höfen äußerst beliebt. Seine Exklusivität äußerte sich nicht zuletzt in den wertvollen Porzellanen mit silbernen und goldenen Untertassen, in denen das Getränk serviert wurde. Liotard nahm mit seiner präzisen Beobachtung die Kunst der Aufklärung und den Realismus des 19. Jahrhunderts vorweg.

ein Mädchen trägt ein Tablett mit Wasserglas und Kakaotasse
© SKD, Foto: Wolfgang Kreische
Jean-Étienne Liotard, Das Schokoladenmädchen, um 1744, Detail

Text 4_Neu

Sowohl die vielen Kopien, die bereits seit dem 18. Jahrhundert in Pastell oder Öl angefertigt wurden, als auch die zahlreichen grafischen und fotografischen Reproduktionen förderten die weite Verbreitung und internationale Rezeption. Das Schokoladenmädchen war zudem seit dem 19. Jahrhundert in der Volkskunst und Werbung sehr beliebt.

Text 5_Neu

Die Ausstellung ermöglicht erstmals, das Schokoladenmädchen als Teil von Liotards Gesamtwerk zu erfahren. Über 100 herausragende Werke, darunter etwa 40 Leihgaben aus großen, internationalen Sammlungen, aus Privatbesitz sowie aus zehn Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigen die Kunst Liotards. Über 40 Pastelle, Ölgemälde, Zeichnungen und Grafiken geben einen Einblick in das vielfältige Schaffen des Künstlers, das neben Porträts in Pastell, Genreszenen und Stillleben in Öl auch Miniaturen, Figuren und Kostümstudien, sowie Kupferstiche umfasst.

Maria Theresia mit Perrücke und in gelbem Kleid
© Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., Foto: Johannes Wagner, Sammlung Oesterreichische Nationalbank
Jean-Étienne Liotard, Maria Theresia im pelzbesetzten Kleid, 1743 Sammlung Oesterreichische Nationalbank, Dauerleihgabe in Schloss Schönbrunn, Wien

Text 6_Neu

Auch der Künstler selbst, der sich, inspiriert von seinen Reisen durch das Osmanische Reich und das Fürstentum Moldau, mit langem Bart und Pelzmütze als selbsternannter „türkischer Maler“ inszenierte und so auch porträtierte, wird in der Ausstellung vorgestellt. Während seines erfolgreichen Aufenthalts in Wien 1743–45 am Hofe Maria Theresias malte er nicht nur das Schokoladenmädchen, sondern kam auch in engen persönlichen Kontakt mit der Monarchin und konnte sie mehrfach porträtieren, auch in türkischen Kostümen.

Pastell, Selbstbildnis des Künstlers mit langem Bart und Fellmütze
© SDD, Foto: Jürgen Karpinski
Jean-Étienne Liotard, Selbstbildnis in türkischer Tracht, um 1746

Text 7_Neu

Zwei Medienstationen bieten zum einen Informationen über die vielen Reisen, die Liotard durch Europa unternahm, zum anderen über die Technik der Pastellmalerei, die anhand von naturwissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen am Schokoladenmädchen erläutert werden. Durch die Unterstützung der traditionsreichen Pariser Manufaktur „La Maison du Pastel“ kann die Fertigung der Pastellkreiden nachvollzogen werden.

ein Mädchen trägt ein Tablett mit Wasserglas und Kakaotasse
© SKD, Foto: Wolfgang Kreische
Jean-Étienne Liotard, Das Schokoladenmädchen, um 1744, Detail

Begleitprogramm

Zur Ausstellung bieten wir ein umfangreiches Programm mit Führungen, Vorträgen und Workshops an.

Begleitprogramm

Forscherspiel für Kinder

 Workshops

Pastell eines jungen Mannes mit Turban
© SKD, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
Rosalba Carriera, Ein Türke

aktuelle Termine

Aktuell keine Termine

Publikation

Die Pubilikation zur Sonderausstellung

„Das schönste Pastell, das man je gesehen hat“. Das Schokoladenmädchen von Jean-Étienne Liotard

Hg. Stephan Koja, Roland Enke, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 272 Seiten, (ISBN: 978-3-7774-3134-5, 34,90 €)

Buchcover mit Frau, die Tablett mit Kakao trägt
Pulikumstag

Ihr Schokoladenmädchen

Zur Ausstellung lud die Gemäldegalerie Alte Meister alle Interessierten und Freunde ein, ihr Schokoladenmädchen zu präsentieren.

geschnitze und farbige gefasste Holzfigur des Schokoladenmädchens
© SKD, Foto: Bettina Forger

Partner und Förderer

Hauptförderer

Logo Sparkasse

Partner und Förderer

Förderer

Logo Schweizer Kulturstiuftung Pro Helvetia

Medienpartner

Logo Dresdner Neueste Nachrichten

weitere

Weitere Ausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Porzellansammlung

im Zwinger

Teekanne aus Porzellan

Kunstkammer

im Residenzschloss

Brettspiel mit 30 farbigen Holzsteinen

Grünes Gewölbe

im Residenzschloss

Zum Seitenanfang