Erwerbung und Wiederentdeckung des Gemäldes in Dresden
Nachdem der sächsische Gesandtschaftssekretär Samuel de Brais den Ankauf von 30 Gemälden aus der Pariser Privatsammlung des Prinzen von Carignan vollzogen hatte, erhielt er das „Brieflesende Mädchen“ als Zugabe „außerhalb des Handels“, wie er in einem Brief erwähnte. Damals galt das Gemälde als „Rembrandt“, ein Beweis dafür, dass man sich der außergewöhnlichen Qualität des Werkes durchaus bewusst war. Der Maler Johannes Vermeer war dagegen zu jener Zeit außerhalb der Grenzen Hollands völlig in Vergessenheit geraten.