Detailansicht des Portraits einer Frau
© Staatliche Kunstsammungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Foto: Wolfgang Kreische, Katrin Jacob

Aus dem Schatten. Künstlerinnen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert

In diesem Jahr feiert die Gemäldegalerie Alte Meister mit einer Sonderausstellung den 350. Geburtstag der venezianischen Pastellmalerin Rosalba Carriera. Aus diesem Anlass richtet eine Kabinettausstellung den Blick auf weitere Künstlerinnen des 16. bis 18. Jahrhunderts, die, abgesehen von wenigen Ausnahmen, bis heute ein Schattendasein neben den großen Namen der Kunstgeschichte führen.

  • Laufzeit 12.05.2023—20.08.2023

In der Sammlung

Die konzentrierte Schau vereint rund 20 Werke von neun Künstlerinnen aus dem Bestand der Gemäldegalerie Alte Meister und des Kupferstich-Kabinetts. Neben Gemälden von Lavinia Fontana, Marietta Robusti, Barbara Longhi, Rachel Ruysch, Maria van Oosterwijk und Theresa Concordia Mengs werden auch Radierungen von Elisabetta Sirani und Angelika Kauffmann sowie Kupferstiche von Diana Scultori präsentiert.

In der Sammlung der Gemäldegalerie sind weibliche Positionen stark unterrepräsentiert. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen sind ihre Namen bis heute kaum bekannt. Nur sehr wenige Frauen hatten das Glück, in einem künstlerischen Umfeld aufzuwachsen und gefördert zu werden, sodass die institutionellen und gesellschaftlichen Strukturen der Zeit ihren Aufstieg nicht behinderten.

Portrait einer Frau
© Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel/ Hans-Peter Klut
Therese Concordia Maron, geb. Mengs, Selbstbildnis, um 1744/ 45

Auch Marietta Robusti

Oft waren es Töchter berühmter Meister, die eine Ausbildung in der Werkstatt ihrer Väter absolvierten. Auch Marietta Robusti (um 1551–1590), die Tochter Tintorettos, wurde von ihrem Vater ausgebildet. Dennoch wissen wir bis heute wenig über ihre Person und ihr Œuvre. Ein Doppelbildnis mit dem kaiserlichen Antiquar Jacopo Strada gilt als eines der raren Werke der Künstlerin, auf dem sie sich selbst porträtierte. Im Vorfeld der Ausstellung wurde das Gemälde kunsttechnologisch untersucht. Erste Ergebnisse werden im Rahmen der Ausstellung vorgestellt.

Angelika Kauffmann

Die kosmopolitische und zu ihrer Zeit gefeierte Angelika Kauffmann (1741–1807) ist gleich mit fünf Werken vertreten. Konfrontiert mit einem Markt, in dem Künstlertum von Grund auf männlich gedacht wurde und Frauen höchstens Talent, doch keine Genialität zugestanden wurde, konnte sich die Malerin dennoch als gut vernetzte und kluge Strategin behaupten. Von ihrem Vater gefördert durchlief sie eine bemerkenswerte Karriere und war international bekannt. In ihren Historienbildern mit antiker Thematik stellt sie weibliche Figuren ganz selbstverständlich ins Zentrum von Komposition und Handlung.

Frauengestalt am Meer
© Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
Angelika Kauffmann, Die verlassene Ariadne, vor 1782

Lavinia Fontana

Lavinia Fontana (1552‒1614) gilt als eine der ersten Künstlerinnen der Neuzeit, die eigenständig arbeitete. Sie schuf zahlreiche Porträts und Historienbilder mit mythologischen und biblischen Themen, die sie in teils großen Formaten umsetzte. Das Dresdner Andachtsbild „Die Heilige Familie“ ist ein frühes Werk der Bologneser Malerin, das erst kürzlich in der Restaurierungswerkstatt der Gemäldegalerie Alte Meister untersucht und restauriert wurde. Die Analysen lieferten wichtige Erkenntnisse über die Malmaterialien und -techniken Fontanas, die auch in einer großen monografischen Ausstellung der National Gallery of Ireland in Dublin vorgestellt werden. Deshalb wird das Gemälde erst ab Mitte August in Dresden zu sehen sein.

Jesuskind mit Maria und Jüngern
© Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
Lavinia Fontana, Die Heilige Familie

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Publikation

Publikation zur Ausstellung

Aus dem Schatten. Künstlerinnen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert

Herausgeber: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, ca. 144 Seiten, voraussichtliches Erscheinungsdatum: Mitte Mai 2023, Sandstein Verlag, 34€, ISBN 978-3-95498-755-9

Aus dem Schatten
Aus dem Schatten. Künstlerinnen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, 12.05.2023—20.08.2023

Literaturliste Aus dem Schatten

Portrait einer jungen Frau
© Staatliche Kunstsammungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Foto: Wolfgang Kreische, Katrin Jacob

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